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Tipps zur Pfeifenpflege


Es gibt bestimmt angenehmere Beschäftigungen als das Reinigen einer Pfeife, doch ein vollkommener Rauchgenuss ist nicht zu erreichen ohne die regelmäßige Säuberung und Pflege der Pfeifen. Wie man das macht sei eigentlich nicht der Rede wert, meinen Sie? Im Gegenteil! Denn was gelegentlich aus den Pfeifenetuis hervorlugt oder was uns anlässlich von Pfeifenreparaturen manchmal verschämt auf dem Tresen ausgebreitet wird, spricht eine andere Sprache.


Beginnen wir mit dem Ende einer in Ruhe genossenen Pfeifenfüllung. Die Glut ist erloschen, die Pfeife wird erst einmal beiseite gelegt und kühlt langsam ab. Es folgt der Griff zum Pfeifenbesteck, um den Ascherest auszuräumen. Der stumpfe Löffel ist dafür das beste Werkzeug. Wir belassen es vorerst nur beim behutsamen Umrühren der Asche, damit sie dem Holz des Pfeifenkopfes einen Teil der Feuchtigkeit wieder entziehen kann, die es während des Rauchens aufgenommen hat. Nach einer halben Stunde kann sie dann endgültig ausgeleert werden. Man sollte seine Mitmenschen nicht an der Reinigung seiner Pfeifen teilhaben lassen - eine eben ausgerauchte und geleerte Pfeife duftet nun einmal nicht angenehm. Unterwegs reicht es aus, nach dem Rauchen mit zwei, drei Reinigern den Rauchkanal im Mundstück und im Pfeifenholm auszuwischen.

Auch den benutzten Filter entfernen wir am besten gleich, damit seine teerig-feuchte Fracht nicht zu lange in der Pfeife bleibt. Oft schieben Pfeifenraucher nach Beendigung einer Tabakfüllung einen Pfeifenreiniger in die ausgeräumte Pfeife, um ihn dort mit umgeknicktem Ende stecken zu lassen und die Pfeife in ihr Etui zurückzulegen. Wird der Reiniger dann Zuhause wieder herausgezogen, ist daran nichts auszusetzen: die saugfähigen Baumwollfasern können durchaus helfen, die Pfeife von innen her zu trocknen. Wird sie aber auf diese Weise über längere Zeit verstopft, so kann sie nicht ausreichend atmen und reagieren. Sie braucht Frischluftzufuhr um feuchte Kondensatrückstände zu verdunsten. Wer seine Pfeife ständig mit eingestecktem Reiniger verwahrt, riskiert eine Übersättigung des Holzes mit Kondensaten - und verwandelt seine Pfeifen allmählich in Gestank verbreitende Knösel.

Für die gründliche Reinigung legen wir die am Tage benutzten Pfeifen auf ein Tuch, drehen die Mundstücke ab und ziehen ggf. die verschmutzten Reiniger heraus. Mit einem Papiertuch werden Bisse saubergewischt und dann die Mundstückzapfen abgerieben. Mit einem einfach oder mehrfach geknickten Reiniger wischt man dann die Filterbohrung im Mundstück aus und verfährt auf die gleiche Weise mit der weiten und oft recht tiefen Holmbohrung. Wenn hier die Pfeifenreiniger allein nicht ausreichen, hilft auch ein zusammengefaltetes Stück Papiertuch. Zuguterletzt zieht man noch einmal einen frischen Reiniger durch das Mundstück (die Ecken des Biss-Schlitzes nicht vergessen) und ebenso durch den Rauchkanal im Pfeifenholm. Damit ist alles erledigt, die Mundstücke können wieder aufgesteckt und die Pfeifen zum Ausruhen in Pfeifenständer oder -schrank abgelegt werden .

Wer übrigens meint, mit den Pfeifenreinigern geizen zu müssen, spart am falschen Ende und bekommt die "Rache" der Pfeife mit der nächsten Tabakfüllung zu spüren. Die Wahl der Reiniger - ob aus reiner Baumwolle oder, zur gründlichen Säuberung, zusätzlich mit feinen Bürstchen bestückt - bleibt jedem Raucher selbst überlassen. Konisch geformte Reiniger sind heute im Handel der Standard. Leider lassen sich die dickeren Enden der Bürstenreiniger gelegentlich nur schwer durch Mundstückbisse schieben. Hier muss dann das dünnere Ende genügen, denn sie mit Gewalt durch das Mundstück zu ziehen, birgt Gefahren: Die Bisse der heute weit verbreiteten Acrylmundstücke können durch zu viel Druck von innen leicht ausbrechen, und in gebogenen Mundstücken verkeilen sich zu dicke Reiniger schon einmal so fest, dass sie weder vor, noch zurück zu entfernen sind. In beiden Fällen hieße das: Mundstückreparatur - vermeidbar ...

Filterpfeifen verlangen eine aufwendigere Pflege als die filterlosen. Die Wichtigkeit des regelmäßigen Auswischens der weiten Bohrungen, vor allem im Pfeifenholm, kann gar nicht oft genug betont werden. Und wer glaubt, mit dem Einsetzen des Filters schon alles für die Sauberkeit seiner Pfeifen getan zu haben, der ist gänzlich auf dem Holzweg! Der Filter fördert im Gegenteil das Ansammeln von Feuchtigkeit im Pfeifenholm,ebenso die nach unten gerichteten Blindbohrungen in manchen gebogenen Pfeifen. Sie nach jedem Rauchen trockenzulegen sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Kondensatgeschwängerte Pfeifen verlieren schnell ihre Regenerationskraft und beginnen bald, recht mies zu schmecken - und äußerst fies zu riechen.

Für eine wirklich gründliche Reinigung und Überholung Ihrer Pfeifen brauchen Sie einiges Zubehör. Unser PIPE CARE Pflege-Set enthält eine Reinigungsflüssigkeit und zwei Polier- und Pflegewachse für die Überholung von Hand.

PIPE CLEAN löst Teer und Kondensate in Pfeifen. Einfach das dicke Ende eines Pfeifenreinigers in die Flüssigkeit tunken, dann den Reiniger in den Rauchkanal von Mundstück und Pfeifenholm einführen und unter Drehen hin- und her bewegen. Mit frischen Reinigern wiederholen, bis keine bräunlichen Verfärbungen mehr entstehen, zum Schluss mit trockenen Reinigern nachwischen.

PIPE POLISH dient zum Auffrischen des Glanzes von Mundstücken aus Ebonit, Acryl oder Epoxyharz. Mit einem weichen Lappen (Trikot oder Flanell) die Polierpaste auf das Mundstück bringen und kräftig verreiben, mit sauberem weichem Lappen nachpolieren.

PIPE WAX dient zum Auffrischen des Glanzes von Pfeifenköpfen. Mit einem weichen Lappen (Trikot oder Flanell) die Wachsemulsion aufbringen und kräftig verreiben, bis der Lappen trocken ist. Nach einiger Zeit mit sauberem weichem Lappen nachpolieren.

Das DAN PIPE Polier-Set wurde von uns entwickelt, damit Sie zu Hause mit Hilfe einer Heimwerkerbohrmaschine die Mundstücke und Köpfe Ihrer Pfeifen selbst auf Hochglanz halten können. Wir haben die Teile dieses Sets in unserer Werkstatt immer wieder getestet - die Ergebnisse werden auch Sie überzeugen und ganz sicher zur Steigerung Ihres Rauchgenusses, an dem ja auch das Auge beteiligt ist, einen Gutteil beitragen.
Eine Bohrmaschine wird mit einem (im Baumarkt erhältlichen) Tischstativ waagerecht auf einer festen Unterlage so fixiert, dass das Bohrfutter rechts liegt und über die Tischkante hinausragt. Dann wird die auf dem Spanndorn festgeschraubte Polierscheibe ins Bohrfutter gesteckt und dort festgezogen. Wenn Sie vor der Maschine stehen, soll die Polierscheibe in Richtung Ihres Körpers (nach unten) drehen - nie vom Körper weg.
Das Polier-Set enthält zwei verschiedene Polierpasten in Blockform und für jede Paste eine eigene Polierscheibe. Zum Vorpolieren verwenden Sie die dunkelbraune Paste. Setzen Sie die Bohrmaschine in Gang (2500-300 U/Min. mit Dauerbetrieb) und drücken Sie die Paste gegen die rotierende Scheibe. Achten Sie darauf, dass stets genügend Paste an der Scheibe haftet, indem Sie zwischendurch immer wieder etwas davon auf die Scheibe bringen. Merke: Die Paste poliert - und nicht die Scheibe. Ein satter Auftrag der Paste vermindert die Reibungshitze, verhindert ein Anbrennen des Mundstückes und erhöht die Lebensdauer der Polierscheiben.
Nehmen Sie die Pfeife fest in beide Hände und halten Sie das Mundstück unter ständigem Drehen mit leichtem Druck an die rotierende Scheibe, so dass Verfärbungen oder Beläge vom Mundstück abgetragen werden.
Zum Vorpolieren von Pfeifenköpfen verfahren Sie genauso - besonders behutsam bei rötlich oder dunkel gefärbtem Holz, ggf. mit reduzierter Drehzahl (bei den meisten Bohrmaschinen elektronisch regelbar).
Zum Hochglanzpolieren verwenden Sie die zweite Scheibe und nehmen die helle Glanzpolierpaste, verfahren ansonsten wie eben beschrieben. Zum Abschluss der Politur können Sie die Drehzahl etwas reduzieren, um noch besseren Glanz zu erzielen.
Das Zubehör für eine richtige Wachspolitur von Pfeifenköpfen ist hier nicht mit enthalten. Dafür benötigen Sie auf jeden Fall eine weitere Polierscheibe und dazu das Carnaubawachs.

Auch der Kohlekruste, die sich stetig wachsend im Pfeifenkopf bildet, sollten Sie von Zeit zu Zeit Ihre Aufmerksamkeit schenken. Sie schützt das Holz vor der enormen Hitze des glimmenden Tabaks - zu dick sollte sie aber nicht werden. Eine Stärke von etwa 1 - 2 mm gilt allgemein als idealer Wert. Wird die Kohlekruste dicker, so kann das Holz keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Außerdem entstehen durch unterschiedliche Hitzeleitung und Ausdehnung beider Materialien während des Rauchens, zwischen Karbonschicht und Pfeifenkopfwandung große Spannungen, die unter Umständen das Holz des Pfeifenkopfes regelrecht sprengen können.
Zum Abtragen der Kohlekruste gibt es verschiedene Geräte. Alte Küchen- oder Taschenmesser sind für ein exaktes Arbeiten nicht geeignet. Im Gegenteil: mit diesen beschädigt man leicht die Innenwand des Pfeifenkopfes. Besonders empfehlen möchten wir Ihnen den 4x4 Pipe Reamer.