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Über Tabak


Tabak ist ein landwirtschaftliches Naturprodukt. Aus der Urpflanze sind im Laufe der Jahrhunderte durch gezielte Zucht viele verschiedene Varietäten unterschiedlicher Größe, Gestalt und Geschmacksrichtung entstanden (Virginia, Burley, Orient, Havana etc.), aus denen wiederum durch unterschiedlichen Aufbereitungsverfahren nach der Ernte die vielen verschiedenen Rohtabak-Grundsorten für die Herstellung von Pfeifenmixturen entstehen. Der Vergleich mit dem Wein liegt nahe, dort finden wir sogar noch wesentlich mehr verschiedene, oft durch jahrhundertelange Zucht auf die regionalen Gegebenheiten abgestimmte Rebsorten. Beide, Tabak wie auch Wein, entwickeln sich je nach Wetterbedingungen von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Wein wird allerdings, ganz anders als Tabak (mit Ausnahme von Massenware unterer Preislagen) möglichst nicht vermischt - das Wort „Verschnitt" hat dort eher einen negativen Unterton. Der Kenner schätzt und bevorzugt gerade die Weine bestimmter Lagen und darunter ganz bestimmte Jahrgänge, und er würde niemals erwarten, dass ein solcher Wein jedes Jahr aufs Neue mit unverändertem Geschmack zu haben sei.

Pfeifentabak hingegen ist im Handel als reine ungemischte Sorte kaum zu finden, einmal abgesehen von gepressten Virginia Flakes (in der Regel komponiert aus Virginiasorten verschiedener Anbaugebiete) und ihrer rauchfertigen zerteilten „ready rubbed"-Versionen, sowie den als Spezialität angebotenen Mischtabaken. Pfeifenraucher haben die Geschmacksvielfalt der vielen hundert bei uns verkauften Mischungen schätzen gelernt. Und doch bleiben die meisten am liebsten bei „ihrer Marke", die sie irgendwann gefunden und an die sie sich gewöhnt haben. Wenn sich aber über die Jahre in den Mischungen Veränderungen ergeben, z.B. durch witterungsbedingte Schwankungen bei der Rohtabakernte oder weil der Markt den Preis dieser oder jeder Mischnungskomponente in fast unerschwingliche Höhen treibt, bricht für manchen Pfeifenraucher „eine Welt zusammen". Übrigens ändert sich der Geschmack einer Mischung (auch hier wieder eine Parallele zum Wein) schon allein mit der zunehmenden Lagerzeit, doch darüber später mehr. Wer also auf eine abwechslungsreiche Palette von verschiedenen Mischungen für seinen täglichen Rauchgenuss zurückgreifen kann, statt nur eine Sorte anzuhängen, wird gelegentlich Veränderungen einer Mischung leichter verschmerzen.

Die Lagerfähigkeit von Pfeifentabak
in den ungeöffneten Originalgebinden ist je nach Art der Mischungszusammensetzung verschieden. Wir sprechen hier von vacuumierten oder (wie Konserven) absolut luftdicht verschlossenen Gebinden, gelagert bei normalen Raumtemperaturen.

Naturbelassene Mixturen
der englischen Richtung (mit Latakia) und die meisten Flake-Tabake (einschliesslich der „ready-rubbed"-Versionen) sind durchaus 2 - 3 Jahre lagerfähig. Ihr Geschmack wird durch Nachfermentieren im geschlossenen Gebinde zunehmend weicher, voller, „runder" und auch milder, Virginia-Flakes (manchmal auch mit Anteilen von Perique) werden allerdings auch etwas gehaltvoller. Viele Flake-Liebhaber legen sich daher einen Vorrat an, der wie ein gut gepflegter Weinkeller ständig neu aufgefüllt wird, um stets gut abgelagerten, ausgereiften Tabak rauchen zu können.

Aromatisierte Mixturen
(damit sind die beliebten und meistverbreiteten Virginia-Black Cavendish Blends gemeint) sollten nicht länger als 1 Jahr gelagert werden. Besonders bei hochgradig geflavourtem Black Cavendish können sich durch Nachfermentation manche der Aromazusätze verändern oder zersetzen, was in manchen Fällen zu deutlichen Geschmacksveränderungen oder -verlusten führen kann.

Das Umfüllen in eigene Gefäße
empfiehlt sich am ehesten für Vielraucher, deren relativ hoher Konsum allein schon dem allmählichen Austrocknen und Aromaverlust des Tabaks Grenzen setzt. Tabaktöpfe sollten nicht zu groß sein, eine Füllmenge von ca. 250g nicht überschritten werden. Naturbelassene Mixturen (s.o.) können hier ruhig ein wenig angepresst werden, die ohnehin eher feuchten aromatisierten Black Cavendish Blends füllt man am besten locker ein.

Der richtige Feuchtigkeitsgehalt
einer Pfeifenmixtur ist für ein genussreiches Rauchen sehr entscheidend. Fühlt sich der Tabak spröde, strohig an und knistert oder bricht, wenn man ihn zusammendrückt, so ist er zu trocken. Er brennt zu schnell und zu heiss ab und erzeugt scharf beissenden Rauch. Durch Nachfeuchten - am besten mit dem „Humydrole", die Sie auch auf unserem Web-Shop finden („Tabakbefeuchter"), lässt sich ein Tabak wieder konditionieren. Fühlt sich der Tabak schwammig an, reagiert auf Zusammendrücken träge und federt nicht umgehend in seine gehabte Ausdehnung zurück, so ist er zu feucht. Auch hier wird der Abbrand heiss (als Folge des verstärkten nötigen Ziehens), der Rauch wird ebenfalls scharf und hinterlässt außerdem große Mengen Kondensat in der Pfeife. Abhilfe schafft man, indem man den Tabak auflockert und einige Stunden in der geöffneten Dose Feuchtigkeit abdunsten lässt. Bedenken Sie aber, dass Black Cavendish Blend und auch Flake produktionsbedingt eine etwas höhere Feuchtigkeit haben (und brauchen).

Eigene Tabakmischungen
sind sehr beliebt, seien es Blends aus verschiedenen Markentabaken, mit reinen Sorten „gestreckte" oder verfeinerte Markentabake oder auch Neuschöpfungen ganz aus reinen Grundsorten.